Zeitgeschichte

Die Zeitgeschichte zeigt die Anfänge der Müllentsorgung in Rostock bis zur heutigen Zeit - vom Nachweis der ersten Klärgruben mit Holzverkleidung, die 1350 als Kloake dienten, bis zu modernen Unterflurbehältern in Rostocks Innenstadt.

Bereits im Mittelalter wurden sich die Menschen mehr und mehr des Zusammenhangs zwischen Unsauberkeit und Krankheiten bewusst. Da, je weiter die Zivilisation fortschreitet, auch immer mehr Müll anfällt, waren es zu jener Zeit schon beträchtliche Mengen, die einer Entsorgung bedurften.


Nachdem in den 70iger Jahren des 18.Jahrhunderts – rund 100 Jahre hatte sich nichts an der Entsorgungspraxis geändert – ein moderner Erlass herauskam, wurde am 28.11.1810 eine neue Verordnung beschlossen, die am 5.12 in den "Wöchentlichen Rostocker Nachrichten" veröffentlicht wurden.


Am Ende des Jahrzehnts suchte man nach neuen Möglichkeiten der Müllentsorgung. Dabei bestand eine Möglichkeit im Auswechselverfahren. Die auf der Straße stehenden Müllkästen wurden gegen leere ausgetauscht. Die gefüllten Kästen wurden aufgeladen und an einem dafür vorgesehenen Platz entleert. Dazu hätten Anfang des Jahres 1927 etwa 10.000 neue Müllkästen angeschafft werden müssen.


Nach Beendigung des II. Weltkrieges war von der vorhandenen Technik nicht mehr viel übrig geblieben. Der einstmals gut ausgestattete Fuhrpark mit seinen 12 Müllwagen, 2 Motorsprengwagen, einer Motorkehrmaschine und einer Waschmaschine war nach dem Krieg zerstört.


Mit dem 28.9.1953 brach eine neue Ära an. Aus dem VEB (K) Müllabfuhr entstand der VEB (K) Stadtreinigung Rostock. Dieser Name sollte 37 Jahre lang erhalten bleiben. Seinen ersten Hauptsitz hatte der Betrieb in der Grubenstraße. Inzwischen war die Stadt gewachsen. Gleichzeitig wuchs auch die Technikausstattung: Zur Müllabfuhr gehörten 15 LKW und ein Spezialfahrzeug, als Personal standen 64 Mitarbeiter zur Verfügung. In den 50 er Jahren kam auch die blaue Oma, eine Kehrmaschine, zum Einsatz.